Diese 10 Argumente sollten Sie kennen...

Die Planung zum Umbau des Greiffenklauer Hofes sollte aus folgenden Gründen geändert werden.

 

1

Das geplante Dorfgemeinschaftshaus ist überdimensioniert: Ein Saal für über 200 Besucher, mit einer Deckenhöhe über mehr als 8 m (über zwei Stockwerke) muss erst einmal mit Leben gefüllt werden.

2

Die Planungsgrundlagen haben sich seit Durchführung des Architekten-Wettbewerbs drastisch geändert (Komplettabriß anstatt maximalem Erhalt; keine Gaststätte mehr vorgesehen). Nach all den Änderungen im Konzept ist die gegenwärtige Planung schon heute ein Flickwerk.

3

Die prognostizierten Baukosten (aktuell mehr als 4 Mio. Euro) sind drastisch gestiegen und die staatliche Förderung bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Die Gemeinde investiert damit ihre gesamten Ersparnisse in dieses Projekt, bei Kostensteigerungen müsste sie sogar Kredite aufnehmen.

4

Die Planung ist nicht ausgereift (z.B. zu kleine Küche für über 200 Gäste, aufwändige Beschattung, schwierige Akustik). Deshalb muss mit weiteren Kostensteigerungen gerechnet werden. Auch fehlt ein Parkraumkonzept für die Nutzung durch über 200 Besucher.

Es wurde kein langfristig tragfähiges Nutzungskonzept erstellt, das auch die Folgekosten berücksichtigt. Insbesondere fehlt für den großen Saal eine fundierte Bedarfsanalyse.

6

Es liegt bisher noch keine belastbare Schätzung der Unterhaltskosten vor. Wenn alle Ersparnisse ausgegeben sind und hohe Unterhaltskosten den Haushalt belasten, bleibt wenig Spielraum für andere Projekte (z.B. Umgestaltung Marktplatz, Renovierung der Spielplätze,  etc.). Wenn dann noch ein Kredit drückt, kommt man um höhere Steuern und Abgaben nicht herum.

Die Verwaltung übersieht, dass es noch andere Räume in Schwabenheim und Umgebung gibt: Was wird aus dem Rathaus, wenn man alle Gemeideratssitzungen in den neuen Saal verlegen möchte? Was passiert mit dem Bacchuskeller, wenn alle Veranstaltungen von dort verlagert werden sollen?

Und wie viele Künstler und Theatergruppen werden wirklich in einen neuen Saal nach Schwabenheim kommen, wenn es in direkter Nachbarschaft schon viele etablierte Veranstaltungsräume mit professionellem Management gibt?

Der geplante Gebäudekomplex mit seiner futuristischen Frontseite fügt sich nicht harmonisch in den Ortskern um den Marktplatz (Denkmalzone) und die evangelische Kirche ein.

9

Ein so großes Projekt sollte auf einer breiten Unterstützung der Bürgerschaft ruhen. Während der Planungsphase gab es keine strukturierte Bürgerbeteiligung und wenig Informationen. Man möchte die Bürger nicht einmal fragen, ob sie das wollen, was da für sie geplant wurde. 

10 

Angesichts der oben ausgeführten Argumente ist eine Neuplanung basierend auf einer breiten Bürgerbeteiligung, einer fundierten Bedarfsanalyse und einem tragfähigen Nutzungskonzept die beste Lösung. Diese Neuplanung sollte kleiner und kostengünstiger werden. Sie muss auch die anderen, bereits vorhandenen Räume berücksichtigen. Entsprechend liegt für das Bürgerbegehren kein neuer Entwurf vor, denn den kann man nicht schnell aus dem Hut zaubern.

Auch wenn dies das Projekt verzögert und der Zuschuss neu beantragt werden muss, erscheint das besser als die gegenwärtige Planung ohne Änderung durchzuziehen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.