Greiffenklauer Hof - ein neuer Anlauf?

Nachdem wir ein STOPP der mangelhaften und überteuerten Planung zum Dorfgemeinschaftshaus erreicht hatten, wurde nun von den Mehrheitsfraktionen gegen die Stimmen der CDU eine Neuplanung mit sehr engen Vorgaben und immer noch zu hohem Budget auf den Weg gebracht.

Die neue Planung ist grundsätzlich gelungen. Das Gebäude sieht attraktiv aus und fügt sich in die Umgebung ein. Auch im Inneren ist ein funktionaler Grundriss vorgesehen.

Insgesamt sollen ca. 320 m2 Veranstaltungsräume entstehen, aufgeteilt in einen großen Saal mit ca. 160 m2, einen kleinen Saal (z.B. für Musikproben) von ca. 80 m2, und einen Gewölbekeller von ca. 90 m2.

Dabei würden auch einige Forderungen der CDU umgesetzt. Unter anderem schlagen die Architekten vor, die Keller zum größten Teil zu verfüllen. Das hatten wir im Vorfeld zur Kostenreduzierung gefordert, waren aber am Widerstand der Mehrheitsfraktionen gescheitert. Auch die Küche ist nun funktional geplant.

Die Neuplanung löst damit viele Probleme, mit denen die alte Planung (vergeblich) kämpfte.

Dennoch wurde der Rahmen für die Planung zu fest definiert. So bleiben drei große Punkte, die das Projekt schon vor dem Start belasten:

  • Zu teuer. Der Kostenrahmen wurde mit 5,4 Mio € von Anfang an zu hoch angesetzt. Das Risiko für weitere Kostensteigerungen ist hoch.
  • Zu groß. Das Projekt ist zu groß geplant. Ging man 2015 noch von einem Raumbedarf von 120 m2  Saalfläche (+ 60 m2  Erweiterungsmöglichkeit) aus, so sind wir jetzt bei ca. 320 m2  für die Veranstaltungsräume. Und das in unmittelbarer Nachbarschaft des Bacchuskellers. 
  • Nicht nutzbar. Das Schallgutachten hat ergeben, dass eine Nutzung nach 22:00 Uhr sehr schwierig und nach 23:00 Uhr gar nicht möglich ist. Und das ist – so hat die Anhörung des Schallgutachters ergeben – auch nicht nur auf Besonderheiten der alten Planung zurückzuführen. Allein durch die vielen anderen Veranstaltungen im Ortskern bleibt kein Spielraum für weitere Überschreitungen der Zeitfenster. (1)

Die Kombination dieser Kriterien ist Grund genug für ein NEIN. Wir riskieren aktuell 5,4 Mio. Euro oder mehr für ein Objekt, das zwar für Veranstaltungen geplant aber für diese nicht nutzbar ist.  Niemand will Geburtstag, Hochzeit oder anderes feiern in einem Raum, in dem man um 22 Uhr Schluss machen muss.

Und wenn es für Feiern nicht nutzbar ist, so ist es definitiv zu groß. Die Gemeinde hat noch viele andere Projekte, wie Kindergarten, Straßensanierung, bezahlbares Wohnen, Parkplätze – da können wir uns keine fehlgeplanten Großinvestitionen leisten.


Anmerkung

(1) Die Darstellung in diesem Artikel spiegelt den Stand zur Beschlussfassung (Februar 2024) wieder.
Grundlage war das Lärmschutzgutachten zur alten Planung, die Veranstaltungsende  um 22:00 Uhr ohne Ausnahmen vorsah (u.a. wegen Parkplatzlärm, Abreise und Lärm aus dem Gebäude). Diese Regelung ist auch Teil der erteilten Baugenehmigung für die alte Planung (Details zu den Einschätzungen unten bei "Mehr zum Thema").
Eine e
rste Einschätzung neue Planung (anderer Gutachter) sah es zumindest als denkbar an, dass evtl. 10 seltene Ereignisse im Jahr möglich seien, bei denen auch nach 22:00 Uhr die normalerweise geltenden Lärm-Grenzwerte überschritten werden dürfen (nur für Verantstaltungen der Gemeinde oder von Ortsvereinen). Für alle anderen Veranstaltungen muss auf jeden Fall um 22:00 Uhr der Grenzwert eingehalten werden, so dass private Feiern nach 22:00 h nach den gegenwärtigen Einschätzungen nicht möglich sein werden. Eine genaue Vorhersage, was erlaubt sein wird, ist zur Zeit nicht möglich. 
Klar ist jedoch, dass der Lärmschutz ein schwieriges Thema wird.